FAQ
Was ist Gingivitis?
Eine Gingivitis ist eine Zahnfleischentzündung. Da sie nicht weh tut, wird sie in der Regel unterschätzt. Dabei ist sie quasi ein Frühwarnsystem, denn erst entzündet sich das Zahnfleisch, dann greift die Entzündung weiter um sich (siehe Parodontitis ). Wenn Ihr Zahnfleisch »nur ab und zu« blutet, sollten Sie möglichst schnell zum Zahnarzt gehen! Zahnfleischentzündungen können geheilt werden und werden insbesondere während der Prophylaxe behandelt. Denn Prophylaxe bedeutet nicht nur hellere Zähne, sondern unterstützt den langen Erhalt Ihrer eigenen Zähne und Ihrer Mundgesundheit.
Was ist Parodontitis?
Das Parodontium ist der medizinische Name für den Zahnhalteapparat. Wenn er entzündet ist (dafür steht die Endung »itis«), zieht sich der Knochen auf Dauer zurück. In der Folge lockern sich die Zähne und fallen schließlich aus. Die Vorstufe ist immer die oben erwähnte Gingivitis, also die Entzündung des Zahnfleischs.
Im Volksmund wird die Parodontitis häufig auch als Parodontose bezeichnet, obwohl dieser Begriff nicht korrekt ist.
Wie lange dauert eine Parodontitis-Behandlung?
Die Behandlung ist langwierig und zieht sich in der Regel über ca. zwei Jahre hin. Auch im Anschluss müssen die Zähne sehr sorgfältig gepflegt werden, denn Parodontitis bleibt latent immer vorhanden. Durch kontinuierliche Mundhygiene und Kontrollen muss das Zahnfleisch auf einem stabilen Niveau gehalten werden, damit es keine entzündeten Taschen gibt.
Für wen ist die Prophylaxe ganz besonders wichtig?
»Gesund beginnt im Mund«. Dieses Sprichwort ist eine Grundwahrheit, die nicht ausreichend bekannt ist. Doch warum stimmt das?
Wenn eine Entzündung im Mundraum vorliegt, hat der Körper eine permanente »Baustelle«, die er mit viel Aufwand und Kraft bekämpfen muss. Die Bakterieninfektion im Mund wird außerdem über den Blutkreislauf in den gesamten Körper getragen. Wenn dann zusätzlich eine weitere Herausforderung dazu kommt, sind häufig nicht ausreichend Reserven da, um diese auch noch zu überwinden.
Herzpatienten
Herzpatienten werden vor einer Operation häufig zum Zahnarzt geschickt, um mögliche Entzündungsherde im Vorfeld zu finden und zu behandeln. So wird das eigene Immunsystem entlastet.
Diabetespatienten
Patienten mit Diabetes haben bis zu dreieinhalbmal häufiger Parodontitis als gesunde Menschen. Dies liegt an der Veränderung im Zuckerstoffwechsel, und daher ist eine regelmäßige Vorsorge für sie besonders wichtig. Mehr dazu hier .
Schwangere
Schwangere sind aufgrund der Umstellung der Hormone und des Stoffwechselhaushaltes ebenfalls ganz besonders anfällig. Sie sollten sich daher gerade in dieser Zeit rechtzeitig zum Zahnarzt begeben und die Zähne pflegen lassen. Die Prophylaxe schadet dem Embryo nicht! Mehr dazu hier .
Patienten mit Implantaten
Viele Patienten denken, dass die Titanschrauben, die das Implantat halten, unzerstörbar sind. Aber gerade hier ist die Prophylaxe ausgesprochen wichtig, denn es handelt sich immer noch um einen Fremdkörper, der mitten in der Mundhöhle sitzt und den ganzen Tag Bakterien ausgesetzt ist. Ein Zahn hat eigene Abwehrkräfte, die einem Implantat nicht zur Verfügung stehen. Daher ist die Säuberung der Umgebung umso wichtiger. Ist das Implantat erst einmal entzündet, ist die Behandlung langwierig.
Neue Richtlinien für Parodontitisbehandlung
Seit Juni 2021 gibt es weitergefasste Richtlinien für die Parodontitisbehandlung . Diese garantieren vor allem, dass eine konsequente Nachbehandlung im Anschluss an die eigentliche Parodontitisbehandlung von den Krankenkassen übernommen wird. Dazu gehören Termine, die regelmäßig stattfinden und folgende Punkte enthalten:
- Aufklärung
- engmaschige Kontrolle
- Reinigung
- Prüfung des langfristigen Zusammenspiels zwischen Medikamenten, Rauchen & Ernährung